Mehr nicht.
Jetzt sitze ich in der Küche und wenn ich so weitermache, sind die schokoladigen Walnuss-Rosinen-Dinger gleich alle. Draußen schneit es (nicht drinnen, wie auch). Durchscheinend weiß überzogen sind Dächer, Wege und Rasenflächen. Im Rücken die Heizung, draußen das Kalte.
So könnten auch Ihre Schneebälle aussehen.
Es kommen wieder mehr Gedanken, die letzten Tage waren dagegen sehr still. Die Busenfreundin J. hat in B. wieder mal ein Fotografie-Seminar belegt, aber als ich sie gestern anrufe, liegt sie mit beginnender Migräne auf der Liege. Ich versuche, sie durch Fröhlichkeit fernzuheilen, sonst, wenn sie daheim ist, schlüpfe zu ihr ins Bett, nehme sie in den Arm, wenn sie nicht grad kotzt, lege eine kühle Hand auf die wehen Stellen, wir jammern gemeinsam über ihr Kopfleid und das der ganzen Welt gleich mit und dann ist es auch schon wieder gut. Wenn man sich kennt, ist es leicht. Ich weiß, wie sehr sie sich selbst stresst, und manchmal bin ich ein bisschen böse, oder tue zumindest so.
Aber ihr Leben kann ich nicht ändern (wie auch). Von fern ist es einfach, über ein anderes zu urteilen. Nimm dir mehr Zeit für dich, denk nicht so viel über die Vergangenheit nach… Ich glaube, dass J. eine wirklich begabte Künstlerin ist, aber sie ist jetzt schon seit so vielen Jahren dabei, ihren Stil zu entwickeln – es scheint irgendwie gar keine Entwicklung zu geben, sondern es wirkt auf mich eher wie ein Versuch sich irgendwohin zu entwickeln, da gibt es kein konzentriertes Tun und Arbeiten, sondern der Output beschränkt sich auf die Ergebnisse der vielen uneinheitlichen Workshops. Vielleicht ist es ja auch ihr heimliches Konzept, aber natürlich weiß ich, wie wenig klar sie oft über ihren Arbeiten grübelt. Dann ist da noch das Tagesgeschäft in der Agentur, Geldverdienen, die Psychoseminare, die Vergangenheitsbewältigung, das Aufräumen des Messiearbeitszimmers, das kein Ende nimmt und wieder keine richtige Muße, um weiterzumachen, wieder eine Unterbrechung.
Fragt sich, was ich selbst für Ziele habe und ob ich alle meine Talente effektiv einsetze.
Wir lernen aneinander. Der Spiegel, den wir uns vorhalten, zeigt oft Erschreckendes, Ähnliches, nicht Erwünschtes. Mittlerweile haben wir uns ausgetobt, ich versuche, mich zurückzuhalten, sobald Unstimmigkeiten auftauchen, die ich schon schnell als zu mir oder zu ihr gehörig erkennen kann. Meine verneine ich, irgendwie, und ihre übersehe ich großzügig, geduldig.
Obwohl Geduld nicht meine Stärke ist. Ich wollte immer alles, oder zumindest vieles, und zwar sofort. Mit der Zeit ist das Wollen weniger geworden, die Wünsche übersichtlich und meist nicht von dieser Welt. Befreiung, Erleuchtung, Beenden des samsara, moksha.
Mehr eigentlich nicht.
Nachtrag – Ein Film (und was für einer!):
Samsara – Geist und Leidenschaft
Regie: Pan Nalin, gedreht im Jahr 2001 in Indien (Kashmir).
"I realize now that my task is not over.
And so I will be returning to samsara.
I know that we shall meet again.
Perhaps that when we do you will be able to tell me what is more important:
Satisfying one thousand desires
or conquering just one."
"How can one prevent a drop from ever drying up.
By throwing it into the sea."
So könnten auch Ihre Schneebälle aussehen.
Es kommen wieder mehr Gedanken, die letzten Tage waren dagegen sehr still. Die Busenfreundin J. hat in B. wieder mal ein Fotografie-Seminar belegt, aber als ich sie gestern anrufe, liegt sie mit beginnender Migräne auf der Liege. Ich versuche, sie durch Fröhlichkeit fernzuheilen, sonst, wenn sie daheim ist, schlüpfe zu ihr ins Bett, nehme sie in den Arm, wenn sie nicht grad kotzt, lege eine kühle Hand auf die wehen Stellen, wir jammern gemeinsam über ihr Kopfleid und das der ganzen Welt gleich mit und dann ist es auch schon wieder gut. Wenn man sich kennt, ist es leicht. Ich weiß, wie sehr sie sich selbst stresst, und manchmal bin ich ein bisschen böse, oder tue zumindest so.
Aber ihr Leben kann ich nicht ändern (wie auch). Von fern ist es einfach, über ein anderes zu urteilen. Nimm dir mehr Zeit für dich, denk nicht so viel über die Vergangenheit nach… Ich glaube, dass J. eine wirklich begabte Künstlerin ist, aber sie ist jetzt schon seit so vielen Jahren dabei, ihren Stil zu entwickeln – es scheint irgendwie gar keine Entwicklung zu geben, sondern es wirkt auf mich eher wie ein Versuch sich irgendwohin zu entwickeln, da gibt es kein konzentriertes Tun und Arbeiten, sondern der Output beschränkt sich auf die Ergebnisse der vielen uneinheitlichen Workshops. Vielleicht ist es ja auch ihr heimliches Konzept, aber natürlich weiß ich, wie wenig klar sie oft über ihren Arbeiten grübelt. Dann ist da noch das Tagesgeschäft in der Agentur, Geldverdienen, die Psychoseminare, die Vergangenheitsbewältigung, das Aufräumen des Messiearbeitszimmers, das kein Ende nimmt und wieder keine richtige Muße, um weiterzumachen, wieder eine Unterbrechung.
Fragt sich, was ich selbst für Ziele habe und ob ich alle meine Talente effektiv einsetze.
Wir lernen aneinander. Der Spiegel, den wir uns vorhalten, zeigt oft Erschreckendes, Ähnliches, nicht Erwünschtes. Mittlerweile haben wir uns ausgetobt, ich versuche, mich zurückzuhalten, sobald Unstimmigkeiten auftauchen, die ich schon schnell als zu mir oder zu ihr gehörig erkennen kann. Meine verneine ich, irgendwie, und ihre übersehe ich großzügig, geduldig.
Obwohl Geduld nicht meine Stärke ist. Ich wollte immer alles, oder zumindest vieles, und zwar sofort. Mit der Zeit ist das Wollen weniger geworden, die Wünsche übersichtlich und meist nicht von dieser Welt. Befreiung, Erleuchtung, Beenden des samsara, moksha.
Mehr eigentlich nicht.
Nachtrag – Ein Film (und was für einer!):
Samsara – Geist und Leidenschaft
Regie: Pan Nalin, gedreht im Jahr 2001 in Indien (Kashmir).
"I realize now that my task is not over.
And so I will be returning to samsara.
I know that we shall meet again.
Perhaps that when we do you will be able to tell me what is more important:
Satisfying one thousand desires
or conquering just one."
"How can one prevent a drop from ever drying up.
By throwing it into the sea."
keinekrabbe - 2. Dezember, 11:12