Day Of Forgiveness
Der Esoteriker hat mir ja esoterischerweise diese geschliffenen Glasdinger aus Swarovski zum Geburtstag geschenkt. Davon hängen nun drei kleine und ein großer im Fenster und wenn die Sonne scheint und ein Lüftlein weht, machen sie kleine Regenbogenelfchen, wie er sagt. Und wie! Die bunten Dinger fliegen überall rum, das sieht verdammt hübsch aus.
Das neue Sofa ist auch sowas. Hier verbringe ich meine komplette Freizeit und manchmal sogar die Nächte. Freizeit ist jetzt, vor der Arbeit. Ein Tablett mit dem Frühstück, ein braunes dickes Schafsfell und überall Regenbogenelfchen. Die Haschpflanzen müssten jetzt auch soweit sein. Auf der Fensterbank hat die Kapuzinerkresse nochmal Blüten nachgelegt, die acht winzigen Oliven bekommen ein bisschen Farbe, die Ringelblume ist verblüht, das Johanniskraut belaubt sich bunt und vom Salbei gibt es bald wieder Pasta mit Salbeibutter. Mit noch mehr Salbei.
Ich zappe zwischen Yoga-Philosophie und Popmusikreviews, meditativer Ruhe und Garagen-Rock-Geschrebbel auf YouTube. Vielleicht noch eine Folge mit 'Dexter', dem Massenmörder von Miami. Nach eineinhalb Staffeln innerhalb von drei Tagen fühle ich mich halbwegs mitschuldig an Dexters blutigen Verbrechen. Mehr als 30 Morde. Vorgestern noch kurz im Bioladen ein Croissant, Ziegenkäse und Brausebonbons erworben. Ich beobachte mich dabei, wie ich mich, als hätte ich etwas zu verbergen, mit geschmeidiger Unauffälligkeit zwischen den Regalen bewege und small-talk mit den Damen am Tresen halte. Launigkeit. Die Schultern leicht eingezogen, das Lächeln zu breit, als wartete ich auf den Blick, der mich entlarvt und die Hand, die mich packt.
Wahrscheinlich wird man mich wegen unkontrollierten Verzehrs von Brausebonbons überführen.
Swamiji schreibt passend. Dass heute der jährliche Tag der Vergebung sei. Und schickt folgendes Mantra:
I forgive all living beings, may all of them forgive me,
I have friendship with all, enmity with none.
Thus, I truly reflect, reproach, censure and abhor (my wrong doings)
I atone threefold (for my acts of mind, speech and body) and pay obeisance to the 24 Jinas (Founding Masters of Jaina Tradition).
Das neue Sofa ist auch sowas. Hier verbringe ich meine komplette Freizeit und manchmal sogar die Nächte. Freizeit ist jetzt, vor der Arbeit. Ein Tablett mit dem Frühstück, ein braunes dickes Schafsfell und überall Regenbogenelfchen. Die Haschpflanzen müssten jetzt auch soweit sein. Auf der Fensterbank hat die Kapuzinerkresse nochmal Blüten nachgelegt, die acht winzigen Oliven bekommen ein bisschen Farbe, die Ringelblume ist verblüht, das Johanniskraut belaubt sich bunt und vom Salbei gibt es bald wieder Pasta mit Salbeibutter. Mit noch mehr Salbei.
Ich zappe zwischen Yoga-Philosophie und Popmusikreviews, meditativer Ruhe und Garagen-Rock-Geschrebbel auf YouTube. Vielleicht noch eine Folge mit 'Dexter', dem Massenmörder von Miami. Nach eineinhalb Staffeln innerhalb von drei Tagen fühle ich mich halbwegs mitschuldig an Dexters blutigen Verbrechen. Mehr als 30 Morde. Vorgestern noch kurz im Bioladen ein Croissant, Ziegenkäse und Brausebonbons erworben. Ich beobachte mich dabei, wie ich mich, als hätte ich etwas zu verbergen, mit geschmeidiger Unauffälligkeit zwischen den Regalen bewege und small-talk mit den Damen am Tresen halte. Launigkeit. Die Schultern leicht eingezogen, das Lächeln zu breit, als wartete ich auf den Blick, der mich entlarvt und die Hand, die mich packt.
Wahrscheinlich wird man mich wegen unkontrollierten Verzehrs von Brausebonbons überführen.
Swamiji schreibt passend. Dass heute der jährliche Tag der Vergebung sei. Und schickt folgendes Mantra:
I forgive all living beings, may all of them forgive me,
I have friendship with all, enmity with none.
Thus, I truly reflect, reproach, censure and abhor (my wrong doings)
I atone threefold (for my acts of mind, speech and body) and pay obeisance to the 24 Jinas (Founding Masters of Jaina Tradition).
keinekrabbe - 20. September, 11:11