Ferne

6. November 2012

Für Zwischendurch: Erinnerung an Cornwall

Rosa
Einfach weil's hübsch ist.
4. November 2012

"Sieben Jahre Tibet"

Seit fast acht Jahren bin ich Schülerin einer uralten Tradition von Yogis aus dem Himalaya. Angeblich setzt sich ihre Linie seit 5000 Jahren ungebrochen fort. Wie bereits berichtet, hat mich meine unermüdliche Suche nach Sinnhaftigkeit auch in die europäische Esoterik verschlagen und nicht nur einmal hatte ich mich darin verheddert. Ungebrochene Neugier seit 5000 Leben. Bereits von 2004 bis so ungefähr 2006 hatte ich in einem Forum mitgeschrieben, das von wirren Ideen nur so brummte. Man freundete sich an, man traf sich in Nah und Fern, um noch wirreren Gedanken und 'Gefühlen' von Angesicht zu Angesicht Ausdruck zu verleihen. Sogar in die Schweiz bin ich gereist und hielt alles für wahr, was sich mir dort bot. Es tröstete zumindest für eine Weile.

Im Forum freundete ich mich mit einem Teilnehmer an, der mich mit dem Vedanta in Berührung brachte, einer Richtung der indischen Philosophie, die mich zutiefst überzeugt hat, so als wäre sie immer schon ein Teil meines Wesens, ähm… gewesen. Im Frühjahr 2005 fuhren wir zusammen nach Indien, um Swami VB zu besuchen, der seitdem mein geliebter Lehrer ist, und meine größte und kindlichste Freude.
Swamiji
Ein Ersatzbild aus dem Ashram: Swami TSB spielt Aikido mit dem frechen Kind, ein anderes liegt breits am Boden. (© Magda, nehme ich an.)

Ich gab das Forum auf, weil es mich anäzte zu meinem Wissen nichts mehr beitragen konnte, und war erleichtert, von einer Sucht freigekommen zu sein, bis ich mich in die nächste stürzte, die den Tontechniker zum Mittelpunkt hatte – eine ganz eigene Geschichte, jene über die Musik, die Band, dem Liederschreiben und all dem, und mit nur ganz wenig Sinnsuche. Natürlich fehlte auf Dauer etwas.

In dem Esoteriker, von dem hier schon mehrmals erzählt wurde, glaubte ich, endlich eine verwandte Seele gefunden zu haben. Endlich ein Gefährte in greifbarer (und körperlicher) Nähe, wir gemeinsam bei Kerzenlicht meditierend, weise Gespräche führend, unendliche Einsichten teilend, endlich jemand, der mein Sehnen begreift, Tantra-Sex, endlich… Letztendlich hatte ich mich wieder getäuscht.

Aber jetzt. Sitz ich hier mit der Ruhe, mit Zeit zum Schreiben und Nichts tun und einer unbändigen Lust auf's Leben, nicht reden, nicht teilen müssen und trotzdem Teil sein von's Ganze. Die Ringelblume blüht noch auf dem Fensterbrett, eine Christrose im Topf ist dazugekommen, winterfest, der Kühlschrank lockt mit frischen Lebensmitteln, außerdem die Apfelberge aus Mamas Garten, von denen ich regelmäßig Mus koche mit Vanille und Pfeffer, noch warm essen mit flüssiger Sahne drauf.
29. Oktober 2012

Es abent

Die Schneewolken hatten sich verzogen und wir konnten ein paar Sonnenstrahlen fangen und glitzende Schneefelder sehen, an denen entlang wir gehen. Es ist eine Freude, die kühle Luft zu atmen. Im Süden, nur schwach zu erkennen, die Vorberge, aber noch nicht das schroffe, hohe Gealp. Frau Montez hat den Lauch geerntet, ich habe einige Lebensmittel erworben, um damit die Vorfreude auf Daheim zu schüren und den Abschied zu lindern.

Abschiede kann ich nicht...
PA290214

Jetzt habe ich einen langen Absatz wieder gelöscht und murmele vor mich hin 'Idiotenkram'. Hier soll nicht dauernd die Melancholie sich breit machen. Früher war mir gerade die dunkle Stimmung ein Rätsel, heute ist sie ein freundliches Vehikel in eine Art unpersönliche Stille. Vielleicht kann ich gar nicht mehr schreiben. Vielleicht ist nur das Unbekannte bemerkenswert. Aber darüber schrieb ich auch schon, über Mülltüten in der fremden Stadt.

Es dunkelt in der Landschaft vor dem Fenster. Draußen höre ich Stimmen, die nach dem Hund rufen, blaue Luft seh ich von hier, und lausche gedämpftem Knallen, das Schuhe von Schnee und nasser Erde befreit. Es ist Zeit hereinzukommen. Frau Montez macht gleich Quiche und ich helfe ihr Kochbier trinken.
22. Oktober 2012

Reisevorbereitungen

Pakora-by-Magda1

Die letzte große Reise (nach Indien) im Frühjahr ist nun fast schon Geschichte. Eigenartigerweise habe ich nur seichte Erinnerungen daran, die stärkste davon ist noch der übertriebene und zu lustigen Späßen angregende Ketchup-Konsum von Swami Tat Sat. Alle Geschehnisse in den Monaten, in denen der Esoteriker körperlich oder mental anwesend war, haben kaum einen Eindruck hinterlassen, der jetzt noch spürbar wäre. Da war der Tontechniker viel nachhaltiger. Gedanken an ihn und gemeinsame Erlebnisse kommen immer wieder zurück, manchmal sehe ich mich verleitet, eine launige Mail zu schreiben, ein schickes Bild anzuhängen. Und ab und zu haben wir Telefonsex.

Achso ja. Das Reisen. Mir scheint, dass ich den Sommer ausnahmslos mit Schwimmen verbracht habe, mit der Vorbereitung des Schwimmens, mit dem Ausruhen vom Schwimmen, mit der Nahrungszubereitung und -aufnahme, um Kraft zu sammeln für's Schwimmen. Urlaub daheim ist trotzdem nicht so wie Urlaub in der Fremde. Einkaufen, Putzen, Freunde treffen, Kaffee trinken, mit dem Fahrrad zum See, Kochen, im Internet daddeln, Wäsche waschen, schlafen – das alles lenkt doch sehr vom Urlaubsfeeling ab. 'Hinein ins Weekend-Feeling' möchte da schon wieder die mentale Tonspur anspringen, aber nein. In Schottland würde vielleicht jetzt ein schöner Shanty gespielt oder wie immer das dort auch heißen mag.

Jetzt also eine kleine Reise ins Südwestdeutsche. Mit See, Bergen, Tieren und Gartengemüse. Vielleicht. Ich war ja noch nie dort. Wahrscheinlich hat Frau Montez schon längst alles weggerupft.

(Das Foto ist von Magda, entstanden beim Frühstück auf der Fahrt vom Flughafen Delhi nach Rishikesh. Ich habe leider keine eigenen Bilder von der Reise, denn mir wurde die Kamera während des Zwischenstopps in Istanbul geklaut. Wahrscheinlich hat man mich beobachtet, als ich eine Gruppe verhüllter Damen fotografiert habe. Sowas hat fast immer den sofortigen Verlust optischen Geräts zur Folge.)

Das 'Gelände' bietet halbwegs reuelose und teils einfallsreich bebilderte Texte, nach uraltem Rezept geschrieben, gesammelt, im Zeitstrahl gebannt und von aufständischen Dadaisten in letzter Sekunde gut geheißen.

Hier kommt ein Bild:

Zen

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