"Sieben Jahre Tibet"

Seit fast acht Jahren bin ich Schülerin einer uralten Tradition von Yogis aus dem Himalaya. Angeblich setzt sich ihre Linie seit 5000 Jahren ungebrochen fort. Wie bereits berichtet, hat mich meine unermüdliche Suche nach Sinnhaftigkeit auch in die europäische Esoterik verschlagen und nicht nur einmal hatte ich mich darin verheddert. Ungebrochene Neugier seit 5000 Leben. Bereits von 2004 bis so ungefähr 2006 hatte ich in einem Forum mitgeschrieben, das von wirren Ideen nur so brummte. Man freundete sich an, man traf sich in Nah und Fern, um noch wirreren Gedanken und 'Gefühlen' von Angesicht zu Angesicht Ausdruck zu verleihen. Sogar in die Schweiz bin ich gereist und hielt alles für wahr, was sich mir dort bot. Es tröstete zumindest für eine Weile.

Im Forum freundete ich mich mit einem Teilnehmer an, der mich mit dem Vedanta in Berührung brachte, einer Richtung der indischen Philosophie, die mich zutiefst überzeugt hat, so als wäre sie immer schon ein Teil meines Wesens, ähm… gewesen. Im Frühjahr 2005 fuhren wir zusammen nach Indien, um Swami VB zu besuchen, der seitdem mein geliebter Lehrer ist, und meine größte und kindlichste Freude.
Swamiji
Ein Ersatzbild aus dem Ashram: Swami TSB spielt Aikido mit dem frechen Kind, ein anderes liegt breits am Boden. (© Magda, nehme ich an.)

Ich gab das Forum auf, weil es mich anäzte zu meinem Wissen nichts mehr beitragen konnte, und war erleichtert, von einer Sucht freigekommen zu sein, bis ich mich in die nächste stürzte, die den Tontechniker zum Mittelpunkt hatte – eine ganz eigene Geschichte, jene über die Musik, die Band, dem Liederschreiben und all dem, und mit nur ganz wenig Sinnsuche. Natürlich fehlte auf Dauer etwas.

In dem Esoteriker, von dem hier schon mehrmals erzählt wurde, glaubte ich, endlich eine verwandte Seele gefunden zu haben. Endlich ein Gefährte in greifbarer (und körperlicher) Nähe, wir gemeinsam bei Kerzenlicht meditierend, weise Gespräche führend, unendliche Einsichten teilend, endlich jemand, der mein Sehnen begreift, Tantra-Sex, endlich… Letztendlich hatte ich mich wieder getäuscht.

Aber jetzt. Sitz ich hier mit der Ruhe, mit Zeit zum Schreiben und Nichts tun und einer unbändigen Lust auf's Leben, nicht reden, nicht teilen müssen und trotzdem Teil sein von's Ganze. Die Ringelblume blüht noch auf dem Fensterbrett, eine Christrose im Topf ist dazugekommen, winterfest, der Kühlschrank lockt mit frischen Lebensmitteln, außerdem die Apfelberge aus Mamas Garten, von denen ich regelmäßig Mus koche mit Vanille und Pfeffer, noch warm essen mit flüssiger Sahne drauf.
montez - 4. November, 16:15

Mit Pfeffer.
Schön.

keinekrabbe - 4. November, 16:36

Mit vollständig un-muffigem Pfeffer. Ich lasse Ihnen gern ein Gläschen zukommen.
montez - 6. November, 20:30

Muffig ist gar nicht das Problem. Sondern Pfeffer.

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Das 'Gelände' bietet halbwegs reuelose und teils einfallsreich bebilderte Texte, nach uraltem Rezept geschrieben, gesammelt, im Zeitstrahl gebannt und von aufständischen Dadaisten in letzter Sekunde gut geheißen.

Hier kommt ein Bild:

Garten

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