14. November 2012

Das Kind von innen

Die Busenfreundin J. indes hat die therapeutische Anweisung, noch nichts darüber zu erzählen, was auf dem Seminar zum Inneren Kind passiert ist. Später vielleicht. Wie eh und je macht sie der Kaffee zappelig, den wir hinten im Kinderzimmer... gewöhnlich treffen sich die Mütter im hinteren Teil des Cafés zum Palavern, dort hört man die Kaffeemühle nicht so laut wie vorn – jedenfalls ist vorn am Fenster kein Platz und die J. und ich sitzen hinten bei den Kindern Müttern. Die sind auch laut, aber nur außen.

Die 'Arbeit am Inneren Kind' ist sicherlich sehr hilfreich und erfahrungsgemäß unglaublich berührend. Mich stört wieder bloß das 'Arbeiten' – an allem müssen wir arbeiten – arbeiten am Aussehen, arbeiten an der Einstellung, arbeiten an der Beziehung. Die Kleinkinder dort hinten arbeiten ja auch nicht, die hauen fröhlich mit ihren Schuhen ans Tischbein, spielen mit den Käsebrötchen und alle drei schauen zu uns beiden rüber, denn sie wissen, wir sind genauso spielbereit und würden nichts lieber tun, als ebenfalls mit unseren Schuhen auf den Tischen rumzutrommeln.

Davon hält uns unser fortgeschrittenes Alter ab, und ein flüssiges Gespräch kommt nicht zustande, weil sich die J. von jeder niedlichen AnwHandlung der Kinder ablenken lässt und einen Kommentar abgeben muss. Außerdem strähnt sie sich dauernd durch die Haare, ich dachte, wir wären schon darüber hinweg, seit sie vor 10 Jahren den Haarschmuck beiseite gelegt hat.
Bruderkomplex1
Ich jedenfalls war auch awesome niedlich. Ohne groß an mir zu arbeiten.

Das Bild zeigt mich mit dem Tontechniker einem Spielkameraden, der genauso hieß wie jener, als Neunjährige, er ist sechs. Man sieht uns die Unbillen der heraufziehenden 70er-Jahre noch nicht an. Oh, und gerade jetzt wird mir klar, dass mein Bruderkomplex genau hier seinen Anfang genommen haben muss.

Doch dazu später. Vielleicht.

Sternchen 61

Auf dem Gelände funktioniert jetzt die Türanlage, mit *61. Allerdings höre ich gerade, dass zwischen die beiden Türen noch ein Gitter gelegt werden muss, weil sonst wegen Überdrucks eine von beiden Türen nicht richtig schließt, und dann wäre ja der Trick mit 'der geschlossenen Haupttür' hinfällig. Hier also nun auch ein Bodengitter. Ein typografisches wird es zwar nicht sein. Aber das Leben ist ein Traum.

Für den kommenden Sonntagnachmittag habe ich mich mit der (damals besten) Schulfreundin C., von der ich im letzten Traum erzählte, in der Heimatstadt zum Kaffee verabredet. 35 Jahre später also. Der likeable Bruder, so konnte ich auf Facebook erfahren, hat eine Band und lange Haare. Die Musik finde ich solala, Jungsgefrickel, dem Sänger quetscht es die Stimme, die meisten Songs weit über der optimalen Länge von 3:11 min. mit vielen Bridges und Kram, ich weiß nicht.

Soweit ich mich an die Mädchenfreundschaft mit C. erinnere, ging es um Schule schwänzen und Musik hören, sicherlich auch Black Currant-Tee trinken, es gab da so einen Teeladen in der Stadt, der u. a. Esoterika verkaufte, gallonenweise wurde dort Tee getrunken und wieder verschifft, man saß auf Graskissen auf dem Boden, Häkeldecken auf niedrigen Bambustischen und darauf zartes Teegeschirr und alles war gut. Dort lernte ich meinen ersten richtigen Freund K. kennen. Wer jetzt denkt, er hieß Karl, der irrt sich nicht, er hieß sogar Karl-Heinz. Eine große Freundschaft mit nur wenigen Missverständnisssen. C. war damals irgendwie sauer: Schon wieder ein neuer Freund.

Ja, Cat Stevens, Pink Floyd, America, Simon & Garfunkel und natürlich jede Menge Beatles wurden konsumiert. Unser wichtigstes Schwänzutensil war der Plattenspieler. Die Wohnung meiner Freundin lag in der Altstadt, eingerichtet mit 70er-Jahre-Plastikmöbeln in orange und Flokatiteppichen, im Wohnzimmer stand ein Ofen, in der Küche machten wir den Gasherd an oder die Kochmaschine, ich weiß nicht mehr und der Rest der Wohnung war kalt. Von dem ganzen Teegetrinke und der Filosofiererei beschlugen uns die Fensterscheiben.
Mein-wichtigstes-Utensil
Mein aktuell wichigstes Utensil: Rechner an Stereoanlage plus Monitor incl. allerlei Lämpchen

Das hatte ich alles vergessen. Ich bin gespannt auf meine Freudin. Vielleicht mögen wir uns ja gar nicht mehr, schrieb sie auf Facebook, aber wir können es ja mal probier'n.

Machen wir.

Das 'Gelände' bietet halbwegs reuelose und teils einfallsreich bebilderte Texte, nach uraltem Rezept geschrieben, gesammelt, im Zeitstrahl gebannt und von aufständischen Dadaisten in letzter Sekunde gut geheißen.

Hier kommt ein Bild:

acht-Oliven1

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