Sternchen 61

Auf dem Gelände funktioniert jetzt die Türanlage, mit *61. Allerdings höre ich gerade, dass zwischen die beiden Türen noch ein Gitter gelegt werden muss, weil sonst wegen Überdrucks eine von beiden Türen nicht richtig schließt, und dann wäre ja der Trick mit 'der geschlossenen Haupttür' hinfällig. Hier also nun auch ein Bodengitter. Ein typografisches wird es zwar nicht sein. Aber das Leben ist ein Traum.

Für den kommenden Sonntagnachmittag habe ich mich mit der (damals besten) Schulfreundin C., von der ich im letzten Traum erzählte, in der Heimatstadt zum Kaffee verabredet. 35 Jahre später also. Der likeable Bruder, so konnte ich auf Facebook erfahren, hat eine Band und lange Haare. Die Musik finde ich solala, Jungsgefrickel, dem Sänger quetscht es die Stimme, die meisten Songs weit über der optimalen Länge von 3:11 min. mit vielen Bridges und Kram, ich weiß nicht.

Soweit ich mich an die Mädchenfreundschaft mit C. erinnere, ging es um Schule schwänzen und Musik hören, sicherlich auch Black Currant-Tee trinken, es gab da so einen Teeladen in der Stadt, der u. a. Esoterika verkaufte, gallonenweise wurde dort Tee getrunken und wieder verschifft, man saß auf Graskissen auf dem Boden, Häkeldecken auf niedrigen Bambustischen und darauf zartes Teegeschirr und alles war gut. Dort lernte ich meinen ersten richtigen Freund K. kennen. Wer jetzt denkt, er hieß Karl, der irrt sich nicht, er hieß sogar Karl-Heinz. Eine große Freundschaft mit nur wenigen Missverständnisssen. C. war damals irgendwie sauer: Schon wieder ein neuer Freund.

Ja, Cat Stevens, Pink Floyd, America, Simon & Garfunkel und natürlich jede Menge Beatles wurden konsumiert. Unser wichtigstes Schwänzutensil war der Plattenspieler. Die Wohnung meiner Freundin lag in der Altstadt, eingerichtet mit 70er-Jahre-Plastikmöbeln in orange und Flokatiteppichen, im Wohnzimmer stand ein Ofen, in der Küche machten wir den Gasherd an oder die Kochmaschine, ich weiß nicht mehr und der Rest der Wohnung war kalt. Von dem ganzen Teegetrinke und der Filosofiererei beschlugen uns die Fensterscheiben.
Mein-wichtigstes-Utensil
Mein aktuell wichigstes Utensil: Rechner an Stereoanlage plus Monitor incl. allerlei Lämpchen

Das hatte ich alles vergessen. Ich bin gespannt auf meine Freudin. Vielleicht mögen wir uns ja gar nicht mehr, schrieb sie auf Facebook, aber wir können es ja mal probier'n.

Machen wir.
montez - 14. November, 17:16

Der Unterschied zwischen einer 70er und einer 80er Jahre Pubertät.

Ach, und Karl-Heinz.

Viel Vergnügen beim Probieren.

keinekrabbe - 14. November, 18:18

Ja,

deshalb kommt mir die Ihre auch so fremd vor. Und ja, der Karl-Heinz. Neulich in der Heimatstadt wiedergetroffen. Vertraut, lustig und traurig zugleich wegen Geschichten aus der Zwischenzeit.

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Das 'Gelände' bietet halbwegs reuelose und teils einfallsreich bebilderte Texte, nach uraltem Rezept geschrieben, gesammelt, im Zeitstrahl gebannt und von aufständischen Dadaisten in letzter Sekunde gut geheißen.

Hier kommt ein Bild:

Zen

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